

Reorientierung und Verankerung im Raum
In Situationen starker Stressbelastung ist es sinnvoll, Klient:innen durch Reorientierungs-Übungen zu stabilisieren und sie so wieder aktiv ins Geschehen mit einbeziehen zu können.
Diese Übungen sind nicht nur hilfreich für die Arbeit mit von Traumafolgestörung betroffenen Menschen sondern sind ebenso so geeignet für alle Situationen, in denen Stress die Überhand zu gewinnen scheint.
Übungen anwenden
Reorientierungsübungen helfen, Menschen aus akuten Stresszuständen zu lösen. Das ist besonders wichtig, da eine erhöhte Stressbelastung schnell zu dissoziativen Zuständen oder durch trigger ausgelöste Flashbacks führen kann. In solchen Situationen eignen sich Dissoziations-Stopp-Maßnahmen, die eine Reintegration der Wahrnehmung ins Hier und Jetzt ermöglichen.
Übungen zur Reorientierung dienen zusätzlich zur Stabilisierung und Verankerung in der Gegenwart.
Sie können außerdem in Situationen wie sich anbahnenden Angst- oder Panikattacken sowie bei allgemeiner, stressinduzierter Übererregung angewendet werden.
Ob als Dissoziationsstopp oder zum Abbau von Anspannung und Stress, das Ziel bleibt das gleiche: Durch die Aktivierung kortikaler Strukturen und eine damit verbundene Vernetzung beider Gehirnhälften sollen die innere und äußere Welt wieder in Einklang und Kongruenz gebracht werden.
Die richtigen Übungen finden - Körperübungen für Menschen im Rollstuhl
In der Fach- und Selbsthilfe-Literatur finden sich viele Ideen für die Umsetzung von diversen Reorientierungsübungen. Auch im Netz finden sich viele hilfreiche Ideen, die hier auszugsweise in einer Linksammlung zusammengefasst sind.
Prinzipiell gilt, dass es sinnvoll ist, die Übungen in einem neutralen Zustand mit den Klient:innen auszuprobieren, damit Sie in Stresssituationen schneller abrufbar sind.
Leider finden sich weder in der Literatur noch auf diversen Plattform geeignete Übungen für Menschen, die in ihrer Bewegungsfähigkeit, Kognition oder Sinnenwahrnehmung eingeschränkt sind. Auch für Menschen, die im Rollstuhl unterwegs sind, fehlt es an einer geeigneten Auswahl von Übungen.
Im Download-Bereich kann man daher ein Kartenset finden, welches Ideen zum Umsetzen der Übungen für Menschen im Rollstuhl oder mit Bewegungseinschränkungen vermittelt.
Kartenset: Reorientierungsübungen für Menschen im Rollstuhl
Die einzelnen Karten sind mit farbigen Kreisen markiert. Diese stehen für die für die Übung benötigten (körperlichen) Ressourcen; wie zum Beispiel "Greifen& Halten". Die Legende hierfür findet sich auf der Vorder- und Rückseite der ersten Karte.
Die Übungen können selbstverständlich durch alle Menschen, egal ob Läufer:innen, Rollstuhlfahrer:innen oder anderweitig mobile Menschen genutzt werden.
Das Kartenset am besten doppelseitig ausdrucken (an kurzer Kante spiegeln)- so ergibt sich automatisch die passende Vorder- und Rückseite
Links
zum
Thema
https://vielesein.de/was-helfen-koennte-episode-12
Podcast von "Viele.Sein" zur Grouding-Technik
https://institut-berlin.de/uebungen/
Reorientierungs- und Stabilisierungsübungen von institut.berlin.de
https://traumanetz-sachsen.de/wp-content/uploads/2023/03/Ressourcenheft_Deutsch_A5-Druck.pdf
Ressourcen-Heft des TraumaNetz Seelische Gesundheit Sachsen (PDF)